Wettermodelle

Jedes Wettermodell interpretiert die ihm verfügbaren Daten, so wie es programmiert wurde: Die mathematischen Gleichungen sowie die Eingangsdaten, die für die Berechnungen genutzt werden, sind in den verschiedenen Wettermodellen nicht gleich.

Wenn trotz unterschiedlichen Berechnungen die Prognosen ähnlich sind, ist dies ein Hinweis, dass sie wahrscheinlich zuverlässig sind. Und wenn sich die Prognosen wiedersprechen, dann beginnt die Kunstarbeit herauszufinden, welches Modell recht hat... und dabei spielt die eigene Erfahrung und ein gewisses Grundwissen zum Thema Wetter zweifellos eine entscheidende Rolle.

Eine sinnvolle Prognose setzt voraus, dass man Wettervorhersagen vergleicht, die mit unterschedichen Modellen erstellt wurden. Wer sich mit nur einer Prognose begnügt - noch schlimmer mit nur einer regionalen Prognose eines einzelnen Anbieters - spart Zeit vor dem Computer, wird sich aber auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit am geplanten Flugtag am falschen Startplatz befinden.

Die Wetterseite wurde so entwickelt, dass der Pilot in Kontakt mit unterschiedlichen Wettermodellen kommt (sie sind jeweils in Klammern erwähnt): So viele wie sinnvoll, so wenige wie möglich. Aus diesem Grund ist es für Piloten nicht unbedingt notwendig, dass sie viel über die eingesetzten Wettermodelle wissen. Es ist aber sicher von Vorteil, dass sie mindestens untenstehende Abkürzungen kennen und dass ihnen bewusst ist, dass es sich dabei um unterschiedliche Modelle mit ihren Besonderheiten, Stärken und Schwächen handelt.

GFS (Global Forecast System)

Beliebtes Modell der US-National Centers for Environmental Prediction (NCEP), weil alle Daten kostenlos zur Verfügung stehen und von guter Qualität sind. GFS liefert Prognosen für die ganze Welt. Für Mitteleuropa sind mit einem Gitternetz von 28 km auch grobe regionale Prognosen möglich.

ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts)

ECMWF, auch EZMWF (Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) oder EZ genannt, ist auch ein Modell, das weltweite Wettervorhersagen von guter Qualität mit einem Gitternetz von 16 km leistet, aber nur wenige Daten sind öffentlich zugänglich oder sie sind sehr teuer.

UKMO (United Kingdom Met Office)

Mit diesem Wettermodell aus den britischen Inseln wird u.a. die Bracknell-Karte erstellt.

ALARO

ALARO ist ein regionales Wettermodell mit einem Gitternetz von 4.8 km (und 60 Schichten in der Vertikalen), das seine Eingangsdaten vom EZ erhält, wobei in die Anfangsbedingungen zusätzlich Daten des automatischen Stationsnetzwerkes eingebracht werden.

MOS (Model Output Statistics)

MOS verknüpft die Prognosen der Wettermodelle mit der Klimastatistik am jeweiligen Standort, um für eine bestimme Region eine genauere Trefferquote für Temperatur, Wind und andere Wetterphänome zu erzielen (Details).

COSMO (Consortium for Small-Scale Modelling)

COSMO 7 und COSMO 2 sind regionale Modelle, die ursprünglich ihre Daten vom ECMWF beziehen. Die Zahl gibt die Grösse des Gitternetzes des Wettermodells an. COSMO 2, mit seinen 2.2 km-Gitter und 60 Höhenschichten liefert es wertvolle Prognosen für den Alpenraum, auch weil zusätzlich Informationen aus dem Regen-Radar berücksichtigt werden, um vertikale Bewegungen abbilden zu können. Die Wolken- und Niederschlagprognose im Alpenraum steht auf meteo.search.ch frei zur Verfügung.

NMM (Nonhydrostatic Meso-Scale Modelling)

Meteoblue arbeitet mit der NMM-Technologie und nicht mit anderen  Open-Source-Modellen. Die NMM-Technologie wurde in Nord-Amerika von der NOAA entwickelt und zur Wetter- und Hurrikanevorhersage benutzt. Meteoblue hat diese Technologie weiterentwickelt, um globale und regionale verbesserte Wolken- und Niederschlagsprognosen zu ermöglichen.

WRF (Weather Research and Forecasting Model)

WRF ist ein Modell, das die Herstellung regionaler Prognosen ermöglicht und häufig GFS als Eingangsdaten nutzt. WFR ist ein Open Source Code und somit sehr beliebt bei vielen kleinen Organisationen. Unter anderem arbeitet die Flugschule "Flugbasis" mit diesem Modell, wobei zusätzliche Variablen berücksichtigt werden, die letztendlich eine sehr detaillierte und wertvolle u.a. regionale Windprognose ermöglichen.